Bellen ist grundsätzlich die ganz normale Lautäußerung des Hundes. Hunde bellen, um zu kommunizieren. Dabei bellen manche Rassen aufgrund des Zweckes für den sie gezüchtet wurden häufiger als andere – Hütehunde zum Beispiel. Es gibt allerdings verschiedene Situationen, die Hunde zum Bellen veranlassen und nicht immer ist das dann ein erwünschtes Verhalten. Um zu verstehen, wieso Ihr Hund gerade jetzt bellt, sollten Sie ihn beobachten. Körperhaltung, Tonhöhe und Anzahl der Belllaute sowie Dauer des Bellens verraten, warum der Hund bellt. Wenn Sie wissen, was er Ihnen dadurch mitteilen will, können Sie gezielt darauf reagieren und gegebenenfalls einem unerwünschten Bellen entgegenwirken.
Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die sechs Situationen, in denen Hunde gewöhnlich zum Bellen neigen sowie Maßnahmen, dem entgegenzuwirken.
6 Gründe, warum Hunde bellen
Freude
Spiel
Auch ein Hund, der sich aufs Spielen freut, ist leicht zu erkennen: Er duckt den Vorderkörper ganz nach unten während das Hinterteil nach oben gereckt wird. Manchmal nimmt er schon das Spielzeug ins Maul oder startet Scheinangriffe, um zu signalisieren: „Komm jetzt, gehen wir spielen!“ Dazu wedelt er mit dem Schwanz – und gibt kurze, durchdringende „Beller“ von sich. Mitunter während des gesamten folgenden Spielens.
Wie kann ich meinem Hund beibringen, beim Spielen weniger zu bellen?
Im Grunde gilt hier das Gleiche wie beim Bellen vor Freude. Natürlich darf sich der Hund freuen, und das Bellen beim Spielen gehört sogar unbedingt dazu. Vor allem, wenn der Hund mit anderen Hunden spielt, wäre das ohne Bellen wie Fußball ohne Tor-Rufe. Möchten Sie dem Hund aber übermäßiges Bellen als Aufforderung zum Spiel abgewöhnen, versuchen Sie es auch hier mit Selbstdisziplin und einem kleinen Training: Gehen Sie erst auf das Angebot zum Spielen ein, wenn der Hund sich etwas beruhigt hat und/oder trainieren Sie ihn darauf, sich nach dem ersten Auffordern hinzulegen.
Enttäuschung
Anspannung
Bei Ihrem eigenen Hund werden Sie es vermutlich nicht mitbekommen, aber Sie kennen es sicher von anderen Hunden, die allein in der Wohnung gelassen wurden, ohne gelernt zu haben, allein zu sein. Das eintönige, anhaltende, tiefe Bellen, das ab und an von einem Jaulen unterbrochen wird, geht nicht nur durch Wände und Decken, sondern auch durch Mark und Bein. Dass der Hund gerade ein ganz armer ist, ist unüberhörbar. Vermutlich sitzt er ganz still da, eventuell läuft er aber auch hin und her oder sinnlos im Kreis, gräbt, kratzt oder führt eine andere Übersprungshandlung aus. Er ist einfach frustriert oder von der Situation überfordert und versucht, durch das Bellen und Laufen die Erregung abzubauen. Auch Hunde im Zwinger „trösten“ sich im Übrigen zuweilen auf diese Weise.
Was kann ich tun, damit mein Hund nicht bellt, wenn er allein ist?
Wenn Ihnen Ihre Nachbarn mitteilen, dass Ihr Hund stundenlang das Haus zusammenbellt, sollten Sie dringend handeln. Geben Sie Ihren Hund in eine Tierpension, wo er in Gesellschaft anderer Hunde ist. Versorgen Sie Ihren Hund beim Alleinbleiben zu Hause mit Kong oder Intelligenzspielzeug. Überzeugen Sie sich, dass er das Spielzeug annimmt und nicht etwa zerstört und er wird eine ganze Weile beschäftigt sein. Gehen Sie mit dem Hund ausgiebig Gassi, ehe Sie das Haus verlassen, ein müder Hund schläft statt sich aufzuregen. Auch Hundesport wie Agility oder Canicross helfen dem Hund ausgeglichener zu werden. Ganz wichtig ist auch, das Allein Zuhause sein richtig zu trainieren.
Warnung oder Verteidigung
Angst
Angst ist auch bei Hunden nicht zu verkennen. Neben deutlichen körperlichen Signalen wie Abwenden des Körpers, Ducken, unruhigem Hin- und Herlaufen oder Kratzen an der Tür als Signal für „ich will hier weg“ gibt der Hund ein hohes, „hysterisches“ Bellen von sich, das manchmal mit Jaulen endet. Die Trennung von Herrchen oder Frauchen kann das ebenso auslösen wie laute Geräusche bei Gewitter oder Feuerwerk.
Was kann ich tun, wenn mein Hund aus Angst bellt?
Wenn ein Hund aus Angst bellt, ist Aufmerksamkeit geboten. Lernfähigkeit hin oder her – zunächst einmal darf die Angst des Tieres nicht ignoriert werden. Keinesfalls dürfen Sie den Hund jetzt bestrafen. Strafe würde dazu führen, dass der Hund künftig Angst vor der Situation und der Strafe hat. Wenn möglich, befreien Sie den Hund aus der angsteinflößenden Situation. Sollte es sich um Gewitter oder Feuerwerk handeln, setzen Sie sich zu ihm, zeigen Sie ihm Ihre Nähe, aber widmen Sie ihm nicht zu viel Aufmerksamkeit, damit er nicht lernt, dass Angst haben auch Vorteile haben kann. Wie genau Sie sich verhalten sollten und wie ein gezieltes Training verlaufen kann, lesen Sie in unserem Ratgeber Artikel zum Thema “Mein Hund hat Angst vor Gewitter“. Bellt der Hund aus Trennungsangst, ist ebenfalls ein Training angezeigt. Lesen Sie unsere Tipps, wie Sie einen Hund ans Alleinsein gewöhnen.